Das Öffentliche in seinen mannigfaltigen Erscheinungen als Ausdruck unserer Zeit: Öffentlich, seit 2006 mit dem Wort "public" klassifiziert, steht nicht nur für Konsum auf der Straße, sondern auch für Individualität und Demokratie, für die Pluralität im öffentlichen Raum.

PUBLIC BOUQUET ist eine Arbeit, die sich jenem öffentlichen Raum zuwendet, der im eigentlichen Sinne nur Durchgang ist, Orte an denen man nicht verweilt, Orte die man selten wahrnimmt. Durch das Herausnehmen der Blumen, die an diesen Orten wachsen, soll ein individueller Aspekt des Ortes gezeigt werden. Jeder Blumenstrauß gehört zu einem bestimmten Ort. Der nicht wahrgenommene Ort wird individualisiert. Der Ort erhält ein Gesicht, das ihn charakterisiert. Die Unterschiede der Blumensträuße verweisen auf die Unterschiede der Orte. Jeder Ort bringt seine eigenen Blumen hervor.

Die Blumensträuße in PUBLIC BOUQUET sind bewusst seriell fotografiert. In ihrer seriellen Anordnung erhalten sie etwas Abstraktes, das darauf hinweist, dass sie aus etwas herausgenommen sind. Das Herausgenommene gleicht einem Ausschnitt des Ortes.

Das Licht ist weit gehend neutral, nur der leichte Schatten der Vase erzeugt Räumlichkeit, verweist somit auf den Ort als Raum. Wäre das Licht in jedem Bild anders, würde das Licht eine Bedeutung erhalten, das nichts mit dem Ort zu tun hat.

Bildräumlichkeit wird mit minimalen Mitteln erreicht. Aufgrund der vorderen und hinteren Horizontalen, der Tischkante, kann der Blumenstrauß örtlich bestimmt werden. Diese minimale Angabe von Bildräumlichkeit verweist wiederum auf die Räumlichkeit der Orte in PUBLIC BOUQUET.

ARAT

ALESCHABIRKENHOLZ

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